Spanische Stromnetze sind ausgelastet

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Die spanischen Stromversorger warnen, dass mittlerweile 83 Prozent der Verteilernetze ausgelastet sind. An diesen Standorten ist es nahezu unmöglich, neue Anschlüsse zu realisieren, was laut Angaben der Branche das Wirtschaftswachstum und den Übergang zu erneuerbaren Energien erheblich bremsen könnte.

Aus Karten, die von UFD (Naturgy) und dem Branchenverband Aelec vorgelegt wurden, geht hervor, dass die Kapazität der meisten Netze vollständig ausgeschöpft ist. Sie enthalten detaillierte Informationen über Knotenpunkte, Kapazitäten, Anträge und mögliche Erweiterungsstandorte. Die Ursache liegt nach Ansicht der Unternehmen in der explosionsartigen Zunahme der Anschlussanträge, während die Investitionen in das Netz hinterherhinken.

Die Stromversorger betonen, dass eine Verstärkung und Digitalisierung der Verteilungsnetze unverzichtbar sind. Dazu ist ein stabiler und verlässlicher Rechtsrahmen erforderlich, der Investoren Sicherheit bietet. Ihrer Meinung nach bieten die aktuellen Vorschläge der Regulierungsbehörde CNMC zu wenig Anreize, um große Investitionen attraktiv zu machen.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Das spanische Ministerium für ökologischen Wandel weist darauf hin, dass seit 2020 bereits 43 Gigawatt an neuen Anschlüssen genehmigt wurden. Nach Angaben des Ministeriums reicht dies aus, um ein ganzes Land wie Spanien zusätzlich mit Strom zu versorgen. Die größten Zuweisungen gingen an Rechenzentren, die allein 12 Gigawatt ausmachen.

Darüber hinaus gingen mehr als 11 Gigawatt an Industrieprojekte und Stadtplanung, während Wasserstoffprojekte 3 Gigawatt und die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge 2,3 Gigawatt erhielten. Nach Ansicht der Regierung beweist dies, dass tatsächlich Fortschritte erzielt werden, aber die Energieunternehmen beharren darauf, dass dies nicht ausreicht, um mit der zukünftigen Nachfrage Schritt zu halten.

Die Debatte zwischen Regierung und Industrie zeigt, wie dringend das Thema ist. Ohne einen raschen Ausbau der Netzkapazitäten droht Spanien Chancen in den Bereichen grünes Wachstum, Digitalisierung und neue Wirtschaftstätigkeit zu verpassen.

Quelle: Agenturen